Perspektivrunde Juniorinnen Hessen/Südwest

Während der Saison 2009 fanden sich sowohl in Dreieich als auch in Bad Homburg eine Gruppe junger Mädchen zwischen 12 und 15 Jahren zusammen, die Lust auf Softball hatten. Ein absolut positiver Trend, den man aufgreifen und weiterverfolgen wollte. In Bad Homburg nahm sich Thorsten Procher und in Dreieich Rhena Landefeld den jungen Mädchen an und boten gesonderte Trainingseinheiten an. Im darauffolgenden Herbst begannen die Überlegungen, wie man den Mädchen die Teilnahme an einem Spielbetrieb ermöglichen könnte, denn um bei den Damen mitzuspielen zu dürfen, waren einige noch zu jung. Schnell war klar: auch wenn es „nur“ zwei, drei Turniertage werden würden, man wollte die Mädchen eigenständig untereinander spielen lassen. Mit José Rodriguez, spielleitende Stelle des HBSV/SWBSV, suchte man nach einer Lösung, tauschte verschiedenste Ideen über Spielmodus, Spielregeln und zugelassene Jahrgänge aus. Auch José wollte sich mit einer Spielgemeinschaft von Mädchen aus Saarbrücken und Saarlouis an der Runde beteiligen. Nach Ausschreibung der Idee erklärten sich sogar noch die Mainzer als viertes Team bereit an der „Perspektivrunde Juniorinnen“ teilzunehmen.

Das erste Spiel der Saison 2011: Mannheim - Bad Homburg

Dank des großen Zuspruch entschied man sich beim Spielmodus für Doubleheader (2 x 5 Innings mit Zeitbegrenzung), Hin- und Rückrunde. Insgesamt konnte man also 6 Spieltage in einer völlig neuen Liga anbieten, in der die jungen Mädchen ganz ohne Druck den Spaß am Sport und die Kniffe des Spiels erlernen können. Zur Ausbildung neuer Pitcher, ohne diese an einem Spieltag zu frustrieren, entschied man sich dazu die Perspektivrunde unter den „Coach Toss“-Regeln zu spielen. Hierbei gibt es zwar alle Positionen und die Pitcher müssen pitchen, jedoch gibt es keinen Walk, d.h. nach 4 gepitchten Balls tosst der Coach dem Batter einen Ball zum Schlagen. Theoretisch ist es also möglich trotz drei gepitchten Walks, drei Outs zu erzielen. Außerdem sind alle Mädchen immer gezwungen zu schlagen und das Feld hat dementsprechend ebenfalls immer etwas zu tun. Weitere Sonderregeln (5-Run-Begrenzung/Inning etc.) helfen ebenfalls, das Spiel kurz und interessant zu halten.

Nach der ersten Saison der Perspektivrunde Juniorinnen ist das Fazit durchweg positiv. Die jungen Mädchen haben die Möglichkeit erhalten untereinander eigenständig spielen zu können. Die Spielzeit ist überschaubar und die Spiele sind nie extrem einseitig, sondern enden meist knapp. Für die Auswahlmannschaften bringt es den Vorteil, dass junge Spielerinnen auf allen Positionen ausgebildet werden. Dies war in der Vergangenheit in Hessen immer ein großes Problem, denn die jungen Mädchen bekamen in den Damenmannschaften meist die weniger verantwortungsvollen Positionen zugeteilt und so hatte man für den Länderpokal selten Spielerinnen mit Erfahrung als Pitcher, Catcher oder Short Stop zur Verfügung. Dies hat sich durch die Einführung der Perspektivliga gezwungenermaßen geändert.

Auch 2011 wird es in Hessen/Südwest wieder eine Juniorinnen-Runde geben; diesmal sogar mit einem fünften Teilnehmer – dem Jugend/Juniorinnen-Team aus Mannheim. Und das Konzept scheint wahrlich gut zu sein, denn auch Neunklirchen hat bereits Interesse an einer derartigen Spielrunde signalisiert.

Rhena Landefeld

Bilder vom ersten Spiel der Saison 2011 der Perspektivrunde: Mannheim Tornados – Bad Homburg Hornets

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